Alternative Fleecehaltung / Einstreufrei geht das ?

Nach über 10 Jahren Einstreu bin ich in meinem Stammforum über die Fleecehaltung gestolpert. Im ersten Moment hatte ich echte Zweifel ob das klappen kann ..

 

Nun, nach dem ich die Beiträge der User über einen längeren Zeitraum gelesen hatte, kam ich zu dem Entschuss: Das Probiere ich mal aus ! Das war am 01.02.2013, bis heute bin ich dieser Haltungsform treu geblieben.

 

Das Prinzip ist einfach und irgendwie genial. Die "Einstreu" besteht aus einer Inkontinenz- oder wahlweise Moltonunterlage. Darüber liegt eine Schicht Fleece, an intensiv genutzen Plätzen gerne auch Pads oder mehrer Lagen Fleece.

 

Vorteile:

- Fleece leitet Feuchtigkeit gut und trocknet schnell, die Tiere sitzen immer im Trocknen

- die Geruchsbelästigung ist minimal, selbst im Hochsommer nach einer Woche weniger wie mit Einstreu im gleichen Zeitraum

- kein Schleppen und Entsorgen mehr von Einstreu, nur noch Heu und Köttel die sich auf dem Stoff sammeln (massive Reduzierung von Müll)

- Langhaar Rassen haben so gut wie keine Knoten mehr im Fell, die Fellpflege an sich wird einfacher

- keine so Intesive Staubbildung mehr wie mit Einstreu (Allergiker und Astmathikerfreundlich)

 

Persönliche Erfahrungen seit Februar 2013:

 

Die zuerst gekauften, dünnen Inko-Unterlagen, waren nicht so der Renner. Sie verrutschten im Eigenbau und zeigten sich nicht so saugfähig wie gewünscht. Mit den wasserundurchlässigen Moltonunterlagen aus dem Bettenlager fand ich die für uns ideale Unterlage. Schön saugfähig, verrutsch nicht und kann bei 95° Grad in der Waschmaschine gewaschen werden. Sie überleben auch den Trockner sehr gut.

 

Bei den Fleecedecken bin ich von der oft angebotenen Meterware weggekommen. Ich nutze inzwischen die günstigen Decken eines Klamotten-Discounters mit drei Buchstaben. Denn die lassen sich mit einem Gummibesen gut abkehren und vertragen auch die wöchentliche Runde im Trockner gut.

 

Zur normalen Einstreuhaltung will ich persönlich nicht mehr zurück, denn es ist sehr angenehm für mich als Allegiker und Astmathiker, das es nun fast gar nicht mehr staubt. Auch hat sich der Müll extrem reduziert. Von 2 120l Säcken pro Woche auf 1x 60l pro Woche :)

 

Den Schweinen scheint es auch zu gefallen, sie bewegen sich mehr wie mit Einstreu. Die bremst wohl doch ziemlich, mein Langhaar hat nur noch alle Jubeljahre mal Knoten im Fell. Mit Einstreu hatte sie ständig irgendwelche Knoten, was bei Cinna ein Riesenkampf war mit dem Rausschneiden.

Die Geruchsbelästigung ist auch sehr viel geringer, man nimmt selbst im Hochsommer den Geruch nicht so extrem wahr wie mit Einstreu. Erst wenn man die Inko-Unterlagen rausholt merkt man wie viel Flüssigkeit (und Geruch) aufgesaugt wurde.